KONTAKT

Wenn das eigene Kind ärgert

Das eigene Kind als Opfer oder Täter?

Die Sommerferien sind vorbei und die Schule hat (zumindest in NRW) wieder gestartet. Und mit diesem neuen Schuljahr werden unsere Kinder nicht nur mit neuem Lehrpersonal, Mitschüler*innen, Fächern oder Klassenräumen konfrontiert, sondern auch mit etwas, womit ich vorher gar nicht so gerechnet hatte. Die Themen Mobbing, Cliquenbildung, Ausgrenzung oder Lästerei sind etwas, dass ich in meiner Vorstellung von „Schule“ bisher schön ausgeklammert hatte. 

Mein eigenes Kind als Opfer oder Täter*In von unangebrachtem Verhalten den Mitschüler*Innen gegenüber? Das habe ich lange gar nicht in Betracht gezogen. 

Definitiv ist Schule ein Ort, an dem unsere Kinder den Großteil ihrer Zeit verbringen. Hier kommen die unterschiedlichsten Kinder zusammen und es ist ganz klar, dass dabei Freundschaften und Abneigungen gleichermaßen entstehen können. Dass soll so sein und gehört zum Schulalltag dazu. Schule ist ein wichtiger sozialer Lernort: denn wo sonst sollen unsere Kinder (in diesem großen Umfang) lernen, wie man Freunde findet, auf andere wirkt, streitet, sich verträgt oder entschuldigt und wie man schließlich selber ein guter Freund sein kann. Dazu gehört auch, die eigenen Grenzen zu erkennen und zu kommunizieren, Konflikte aushalten und klären können, ein Gefühl für Fairness entwickeln und Empathie zeigen können.

Der elterliche Machtbereich endet an der Schultür

Das Schwierige daran ist (aus Eltern-Perspektive), dass wir nicht mehr dabei sein können. Früher auf dem Spielplatz war das leichter – als wir auf der Bank saßen und jeden kleinen Streit beobachten konnten. Nun müssen wir irgendwie darauf vertrauen, dass unsere Kinder das schon ohne uns hinkriegen. Die Art und Weise wie ein Kind sich in der Schule benimmt und wie es sich in die Klassengemeinschaft einordnet, entzieht sich unserer Kontrolle – und das ist manchmal schwer auszuhalten. 

Für sich selbst einzustehen ist auch für viele Erwachsene schwer

Wie können wir es schaffen, unsere Kinder so zu erziehen, dass sie zu selbstbewussten, reflektierten und starken Persönlichkeiten werden? Eine Frage, die Eltern wohl immer wieder, in jeder Entwicklungsphase, von neuem beschäftigt. Wie können wir es schaffen, dass unsere Kinder den Mund aufmachen, wenn ihnen selber oder anderen Unrecht geschieht? Wie können sie lernen, im Notfall für sich und andere einzustehen – ohne dass Konflikte eskalieren? Wie vermittelt man, dass die eigene Stärke niemals aus der Schwäche eines Anderen entstehen kann? 

Kinder lernen durch Nachahmung

Ein wichtiger Punkt auf diesem Weg ist sicherlich das elterliche Vorleben entsprechender Verhaltensweisen. Zeigen Eltern einen respektvollen Umgang gegenüber Mitmenschen und machen klar, dass Diskriminierung, Ausgrenzung oder Vorurteile keinen Platz in der Familie, im Sprachgebrauch, im Denken oder Handeln finden, dann übernehmen Kinder dieses Verhalten oftmals (zumindest teilweise – denn Eltern sind ja nicht die einzigen Menschen die ein Kind sozialisieren). 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Möglichkeit dieses Verhalten aktiv zu „trainieren“. Ganz tatkräftige und praktische Übungen können Kindern dabei helfen, Opfer- und Täterverhalten zu erkennen und zu verstehen, an Selbstsicherheit zu gewinnen und keine Scheu vor der eigenen Stimme und den eigenen Grenzen zu haben. Sie gewinnen dadurch an Erfahrung und nehmen sich in Konfliktsituationen kompetent und handlungsfähig wahr. 

Eine Kombination aus Beidem kann dazu führen, dass unsere Kinder sich im Ernstfall daran erinnern und rechtzeitig die Notbremse ziehen können. In unserem LöwenKids Kurs lernen Kinder (und Eltern) genau das.

Zurück zur Übersicht
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram