Was will ich und was wollen wir?
Zu keiner anderen Zeit im Jahr wird uns so sehr bewusst, was Familie für uns bedeutet, wie wir Familie leben wollen und was wir von Familie erwarten. Gerade in der Weihnachtszeit und zu den Feiertagen, wenn wir viel Zeit zusammen und in Gesellschaft verbringen, prallen unterschiedliche Lebensentwürfe aufeinander, Differenzen werden deutlich, Dinge denen man das ganze Jahr aus dem Weg gehen konnte bekommen nun wieder eine Bedeutung. Das gilt nicht nur für die einzelnen Mitglieder einer Familie, sondern auch für uns selber und unsere Gedanken – denn gerade zum Ende des Jahres schwelgen wir in Erinnerungen oder sehnen einen Neustart herbei. Das bedeutet nicht nur, dass wir uns mit anderen auseinandersetzen und uns dafür unserer eigenen Grenzen bewusst sein müssen, sondern auch Auseinandersetzung mit uns selbst, mit den eigenen Erwartungen und Zweifeln.
Gerade dann, wenn viele Menschen zusammen kommen um zu feiern, kommen auch unterschiedliche Ansichten zusammen und Lebenswelten prallen aufeinander. Oft hat man das Gefühl, die Verwandtschaft hat an mancher Stelle wenig Verständnis für die eigenen Erziehungsmethoden/Ernährung/berufliche Orientierung etc und man scheint sich rechtfertigen zu müssen. Und selbst dann, wenn wir nicht das Gefühl haben, dass unser Handeln in Frage gestellt wird, können diese Treffen trotzdem stressig werden – die Erwartungen an ein schönes Fest sind groß und dabei verläuft doch selten alles exakt nach Plan.
Realistische Erwartungen, statt Idealbildern hinterher hechten
Wichtig ist, dass wir uns vorher selber im Klaren darüber sind, was wir brauchen um die Feiertage genießen zu können ohne am Ende zu sehr enttäuscht zu sein. Wo liegen die eigenen Grenzen? Was hilft mir entspannt zu bleiben? Was brauche ich, um Kraft zu schöpfen? Und was ist wichtig, um Stress vorzubeugen? Gerade mit Kindern ist es hilfreich, vorher darüber nachzudenken und bestimmte Stressoren schon im Voraus auszuschalten.
Wie soll das gehen?
Erlaubt ist wie immer alles, was hilft
Sei es, dass man klar kommuniziert „dieses Thema steht für mich nicht zur Diskussion“, oder dass man erst später zur Familienfeier dazu stößt. Als Gastgeber darf ich die Gäste bitten, etwas zum Buffet beizusteuern. Als Gast darf ich gehen, wenn es mir zu viel wird. Wir müssen uns nicht rechtfertigen für Dinge die wir tun und Entscheidungen die wir im Sinne unserer Kinder (oder für unser eigenes Wohlbefinden) treffen. Und das darf und sollte auch kommuniziert werden.
Wie geht das mit den guten Vorsätzen richtig?
Viele kleine Schritte, die dazu führen, dass die Feiertage für jedes einzelne Familienmitglied zu einer entspannten Zeit in einer gelösten Atmosphäre werden, sind zusätzlich hilfreich um in der ganzen Familie ein Gefühl von Zufriedenheit entstehen zu lassen. So kann man gemeinsam auf das vergangene Jahr zurückblicken und trotz Selbstzweifel und Zukunftsängsten (von denen niemand völlig frei ist) Pläne schmieden, für das was kommt. Schließlich können wir nur dann an unseren Erfahrungen wachsen, wenn wir sie auch mal in Frage stellen und uns vornehmen, es beim nächsten Mal anders zu machen.
Was uns Eltern häufig schwer fällt, ist, uns auch mal auf die Schulter zu klopfen. Das zu sehen, was gut lief. Wo man genau der Mensch war, der man sein möchte. Es gibt unzählige dieser Momente, doch wir speichern eher die schlechten Dinge ab. Das heißt, wir dürfen gütig zu uns selber sein, denn gerade auf unserem Weg durch die Elternschaft sind wir immer Neulinge. Schließlich waren wir noch nie an genau diesem Punkt. Wir verändern uns und unsere Umgebung tut das auch. Doch allein die Tatsache, dass wir darüber nachdenken, wie wir es besser machen können, zeigt doch, dass wir bereits auf dem besten Weg dorthin sind.
Wenn wir Ihnen dabei unter die Arme greifen können, den für Sie richtigen Weg zu finden, melden Sie sich gerne bei uns über unser Kontaktformular. Der größte Schritt in die richtige Richtung ist dann schon getan.